Saphire Klassentraining 2022 am Genfersee und Bol d'Or Mirabaud

 
 
 

Ein von Wind geprägtes Klassentraining am Genfersee sorgt für glückliche Segler

Insgesamt 20 Segler*Innen trafen sich während den beiden Regatten Genf-Rolle-Genf und der Bol d’Or Miraubaud zur Trainings- und Ferienwoche. Die schöne Umgebung, die vielen tollen Restaurants sowie unser “Château du Crêst” trugen ihren Teil zur guten Stimmung bei.

Das Team des Titelverteidigers der Sinopé sowie das Team der Lykka reisten aus Deutschland an, um sich für den internen Klassentitel vorzubereiten. Würden die drei Schweizer Herausforderer den Wanderpreis in die Schweiz zurückholen können?

Dieses Mal wurden die Läufe für die Klassen-Rangierung während der Trainingswoche durchgeführt anstatt an separaten Tagen. Das hatten den Vorteil, immer bei schönen Bedingungen die Wettkämpfe austragen zu können.

1/ Tolle Infrastruktur und warmer Empfang durch die Garde-Ports

2/ Die Entenfahrt und der Achter zum Aufwärmen

3/ Startübungen und Probewettkämpfe sowie Safetyübungen

4/ Der Klassensieger

5/ Bol d’Or Mirabaud

 
 
  1. Tolle Infrastruktur und warmer Empfang durch die Garde-Ports

Keine Frage, die massive vergrösserte “Nautique” der Société Nautique de Genève (SNG) ist in der Schweiz unübertroffen bezüglich Infrastruktur und Professionalität. Die SNG ist eine private Gesellschaft und Heimathafen des America’s Cup Gewinners Alinghi. In diesem Hafen sieht man Boote, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt, dank den zahlreichen innovativen lokalen Werften, welche High-Tech Boote der Sonderklasse bauen. Dazu gehören Werften wie Psaros, Luthi, Aebi oder Décision, die Carbon-Rennyachten und Foiler bauen, um die grosse Trophäe der Bol d’Or zu gewinnen.

Der herzliche Empfang und die tolle Unterstützung durch die Garde-Ports war einmal mehr als wir erwarteten. Sie ermöglichten uns jeden Tag segeln zu können, trotz dem vollgestopften Hafen, und halfen beim Ein- und Auswassern sowie bei allen Fragen um die Infrastrutkur für das Training - ein herzliches Dankeschön dafür nach Genf!

Die ersten Boote reisten bereits am Freitag vor der Genf-Rolle-Genf Regatta an um sich für das Training vorzubereiten. Als einzige Saphire startete Thierry mit der LeCinq an diesem Wochenende. Bis am Sonntagabend waren alle Boote eingewassert und wir trafen uns zum gemeinsamen Eröffnungsapéro und zur Weindegustation im Château de Jussy in Jussy, wo einige von uns auch logierten. Das Château du Crêst ist eine Reise wert nicht nur wegen seiner Schönheit sondern auch wegen der enormen Gastfreundschaft!

Das Ziel des Trainings war die Vorbereitung zur Teilnahme an der Langstreckenregatta Bol d’Or Mirabaud (BOM), die grösste Binnenseeregatta Europas mit vielen Herausforderungen. Bei der BOM segelt man den ganzen Genfersee von Genf bis Le Bouveret und zurück, Luftlinie etwa 130km.

 
 

2. Die Entenfahrt und der Achter zum Aufwärmen

Am Montag gings dann gleich los mit dem Training. Boat-Check und Briefing am Morgen und dann ab auf’s Wasser. Ziel des ersten Tages war die Bootskontrolle sowie Manöver und Vortrittsregeln. Bei einer erwarteten Zahl von rund 450 Booten an der BOM muss man das Boot in allen Situationen beherrschen!

Perfekte Bedingungen mit 2 Bf. erwarteten uns im Petit Lac, wie der Genfer-Arm vom Lac Léman genannant wird. Bei der Entenfahrt fährt ein Motorboot voraus und bremst oder beschleunigt unverhofft, ändert Kurse und fährt in alle Richtungen. Die Saphire Segelboote folgen dem Motorboot und müssen durch Bootskontrolle immer möglichst nahe aneinander gereiht bleiben.

 
 

Entenfahrt

 
 

Die Entenfahrt führt zu besserer Bootskontrolle

 
 

Besonders spannend wirds beim Achterbahnfahren. Dabei werden zwei Tonnen ausgelegt und die Boote fahren die Acht um die Tonnen. Das zieht viele Ausweichmanöver nach sich und man muss sich blitzschnell die Vortrittsregeln vergegenwärtigen. Ein wichtiges Element beim Start an der Bol d’Or.

 
 

Achterbahn fahren

 

Die Segelschule Saphire bietet während den Sommerferien Intensivwochen im Urnersee für Anfänger Fortgeschrittene an - von der Prüfungsreife bis zum Gennakergleiten. Es hat noch freie Plätze in der ersten und zweiten Juliwoche


 

3. Startübungen, Probewettkämpfe und Safetyübungen

Am zweiten Tag gab es zuerst eine Theorielektion im Château zu den Regelwerken für Fortgeschrittene Regattasegler*Innen. Ebenfalls ein wichtiges Element bei 450 zu erwartenden Teilnehmern an der BOM.

Der Dienstag war geprägt von hervorragenden Windverhältnissen und vielen Praxisübungen sowie dem ersten Lauf für die Rangierung.

 
 

Startübungen und Wettkämpfe

 
 

Serafina anlässlich der Trimmvergleiche

Am Mittwochmorgen führte uns Andi Schraner durch die Theorie der Rettungsthemen mit Mensch über Bord (MOB) bei Bewusstlosigkeit sowie mit Themen rund um die Rettungsinsel. Im Anschluss konnten die Teilnehmer dann nicht nur die aufblasbaren Schwimmwesten ausprobieren sondern auch selber “bewusstlose” Segler wieder an Bord holen oder in die Rettungsinsel flüchten.

Wenn man sich an die BOM 2019 zurückerinnert mit Böen über 55kn war ein Safetytraining wichtig für alle Teilnehmer*Innen und eine “must have” Position im Programm! Erst wenn man einen bewusstlosen Segler aus dem Wasser zu holen hat wird einem bewusst, was das wirklich heisst.

Bewusstlose Seglerin bergen

LifeRaft

Am Donnestagmorgen begleitete uns Thierry mit seinem enormen Wissen durch die Windsysteme auf dem Genfersee. Die Prognosen zeigten abflauende Bise für Samstag und Sonntag mit 10 - 15kn Wind - was für ein Fest! Für gute Stimmung war gesorgt und wir stellten uns voll und ganz auf eine erlebnisreiche Bol d’Or ein! Am Donnerstagnachmittag bliess dann die versprochene Bise und bescherte uns tolle Bedingungen. Den Abend verbrachten wir gemeinsam in einem hervorragenden Restaurant in Corsier und genossen die gemeinsame Zeit.

4. Der Klassensieger 2022

Nein, dieser Wanderpreis verlässt Deutschland nicht! Zwar konnte die Sinopé den Titel nach vier tollen Wettfahrten nicht verteidigen, dafür ging er an die Lykka mit dem Team von Lasse. Lasse hatte das Team aus der Ferne vorbereitet, musste er doch wegen einer Sommergrippe zum Start des Trainings zuhause das Bett hüten. Sein Team hat die Lykka kurzerhand ohne den Skipper nach Genf gebracht und bis am Donnerstagabend schon mal drei souveräne Laufsiege hingelegt, gefolgt von der Serafina der Rubin-Familie mit drei zweiten Plätzen.

Lasse wurde dermassen motiviert, dass er die Grippe hinter sich liess und am Donnerstag in die Schweiz nachreiste, rechtzeitig zum vierten und letzten Lauf am Freitag. Dieser Lauf stellte dann auch den Höhepunkt der Serie dar und war gleichzeitig ein Kompliment an die beiden Trainer Thierry und Michael. So gab es während der Regatta sage und schreibe vier Führungswechsel von vier der fünf Boote! Das Bug an Bug Rennen war spannend wie ein Hitchcock von der ersten bis zur letzten Minute und dauerte bei 3 bis 5 Windstärken 70 Minuten - ein Spektakel sondergleichen und ein perfekter Abschluss der Trainingswoche! Der vierte Laufsieg ging ebenfalls an Lykka, welche kurz vor dem Ziel das erste Mal die Führung vor der Serafina übernahm - herzliche Gratulation an alle Teams!

  1. Lykka mit Claudia, Lasse, Heinrich, Andreas und Jonas

  2. Serafina mit Stefan, Felix, Matthias, Martin und Alex

  3. Sinopé mit Vil, Veit, Götz und Danny

  4. Sailcom mit Daphné, Lukas, Silvain und Andi

  5. Amethyst mit Romy, Ivo und Willy

 
 
 
 

5. Bol d’Or Mirabaud

Es kam dann doch nicht die erhoffte Bise am Samstag sondern vorwiegend Flaute. Von den über 400 gestarteten Booten erreichten gerade mal 151 das Ziel, unter ihnen auf Rang 96 Thierry auf seiner LeCinq in reeler Zeit - ein hervorragendes Resultat! Wenn man bei einer Bol d’Or unter die ersten 100 Klassierten segelt, darf mach sich zwischen all diesen Foilern, Catamaranen und Carbonkisten schon als sehr erfolgreich bezeichnen! Leider erreichte keiner der übrigen Saphire das Ziel in der vorgegebenen Zeit von 31 Stunden. Sinopé verpasst es um weniger als 10 Sekunden und Lykka um weniger als 10 Minuten. Dennoch war es ein Erlebnis, diese ausserordentlich schöne Kulisse bei Tag und Nacht zu geniessen! Zum Klassement

 
 

Das Training und die Bol d’Or bleiben in bester Erinnerung und ich bedanke mich bei allen Teilnehmern für die tollen Beiträge und die hervorragende Stimmung! Nächstes Jahr starten wir an den drei schönsten Stunden auf dem Lago Maggiore: Le 3 Ore die Ascona!


In der ersten Juliwoche hat es noch einen freien Platz anlässlich der Intensivwoche für den Praxiskurs zum D-Schein mit anschliessender Prüfung in Sisikon. In der zweiten Juliwoche gibt es noch einzelne freie Tage für Fortgeschrittene und Wissbegierige.


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