Erlebnisreiches Klassentraining mit Meisterschaft in Ascona vom 22.-26. Mai 2023

06.06.2023

Saisonauftakt auf dem Lago Maggiore

Insgesamt reisten sechs Teams aus Deutschland und der Schweiz an das diesjährige Training und die Klassenmeisterschaft an den Lago Maggiore, darunter Titelverteidigerin Lykka vom Brombachsee.

Der Schwerpunkt lag weniger auf einem Regattatraining als vielmehr auf einer schönen Erlebniswoche mit zahlreichen netten Ausflügen und Anlässen an Land und auf dem Wasser. Das dürfte mit ein Grund sein, dass auch Familien und Partner*Innen das Tessin besuchten.

Der Lago Maggiore mit seinen vielen Dörfern am See und der atemberaubenden Kulisse ist ein Paradis für Segler. Zudem gibt es thermische Winde, die bei schönem Wetter für traumhafte Segelbedingungen sorgen. Am Morgen weht der Tramontana aus Norden und am Nachmittag der Inverna aus Süden. Dazwischen geniesst man die Mittagspause bei Windstille z.B. in Canobbio.

 

Leetonne vor Maccagon gegenüber Canobbio (Hintergrund)

 

Kurze Teamvorstellung an der Roboter-Luvtonne!

Valentina und Sandro vom Yacht Club Ascona entwickleten die “robo mark”, welche wir für unser Training einsetzen und ausgiebig testen durften. Deshalb findet die Teamvorstellung ganz im Luv statt! Wir haben gehört, dass man diese so zuverlässige Tonne an der nächsten Olympiade antreffen wird und es freut uns, dass wir sie als eine der ersten Bootsklassen runden durften!

Alle Teams kennen ihre Boote schon seit mehreren Jahren und haben bereits viel Erfahrung auf der Saphire. Wieder einmal mischte sich eine sportliche Cruise-Version unter die Sport-Versionen und alle sind gespannt, wie sie abschneiden wird.

Als Trainer konnten wir Fabrizio vom Yacht Club Ascona engagieren. Ohne den Yacht Club Ascona und seinen Vorstand wäre die Durchführung gar nicht erst möglich gewesen. Nicht nur durften wir das Material vom YCA nutzen sondern auch die Infrastruktur und ihren hervorragenden und sympathischen Trainer Fabrizio Saudino. Er kennt den See und die Winde wie kaum ein anderer und hat uns immer zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Kurse am richtigen Ort ausgelegt. Darüber hinaus sind fast alle hier gezeigten Bilder von Fabrizio, der auch als Segelfotograf arbeitet und wir in allen Belangen weiterempfehlen können!

 
 

Aller Anfang ist schwer - die ersten zwei Tage

Nach dem Auswintern gleich ans Training. Die ersten zwei Tage zeigen, dass ein Training nach der Winterpause gut tut. Einige der Teams haben noch Koordinationsprobleme und es passieren zahlreich Fehler bei den Gennakermanövern. Das soll sich aber schnell ändern: alle Teams machen grosse Fortschritte und die Abstände werden mit jeder Trainings- und Wertungsregatta kleiner.

Jeden Tag segelten wir einen Wertungslauf, up and down, Dreieck/Banane und auch eine Langstreckenregatta von den Brissago-Inseln nach Maccagno und zurück nach Brissago. Den ersten Lauf bei 8-10kn up-and-down bei Südwind sicherte sich Serafina vor Saphire und Lykka.

Den zweiten Lauf am Dienstag entschied die Saphire für sich, gefolgt von Amethyst und Lykka. Am zweiten Tag liefen wir am frühen Morgen aus und segelten bis nach Canobbio, wo dann auch das Mittagessen stattfand. Am Nachmittag starteten wir zur zweiten up-and-down Regatta vor Brissago bei 8kn Südwind.

Somit lag am Ende des zweiten Tages die Cruise-Version vor allen Sportbooten und es zeigte sich, wie stark das Team um Andreas mit seinen zwei Söhnen (420er Segler) und Julian segelt.

Am Abend genossen wir das tolle Einheitsmenu im Grotto Baldoria.

 
 

Tag drei - Nordwind vor dem Porto Patriziale

Nachdem wir am Mittwoch so richtig verregnet wurden, kehrten nach dem Regen Wind und Freude zurück. Bei hervorragenden und konstanten 12kn Nordwind konnten wir einen sagenhaft schönen Lauf segeln. Diesen Lauf entschied die Amethyst ganz klar für sich mit einem Start-Ziel-Sieg gefolgt von Lykka und Serafina. Somit wurde jeder Lauf von einem anderen Team gewonnen, was erneut eine spannende Ausgangslage schaffte. Das Team Saphire segelte mit einem vierten Rang sein Streichresultat.

Tag 4 - Langstreckenregatta bis nach Maccagno

Am Donnerstag segelten alle Team die Langstreckenregatta von den Brissago-Inseln bis nach Maccango und zurück bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Südwind von 5 - 7kn. Neben einer guten Taktik waren hier vor allem Segel- und Gewichtstrimm wichtig. Die Langstrecke entschied dieses Mal die Sinopé klar für sich, gefolgt von Saphire und Serafina. Somit hatten wir bei der vierten Regatta bereits vier verschiedene Laufsieger und es zeichnete sich ein Punkterennen zwischen Serafina (dem ältesten Team) und Saphire (dem jüngsten Team) ab.

 
 

Nicht nur Segeln

Wie eingangs erwähnt, sollte das Programm nicht nur den Seglern Spass bereiten. Am Sonntag assen wir im letzten authentischen Grotto Baldoria, am Dienstag im Grotto Mulin di Chöss und am Donnerstag im Degli Angioli in Ascona. Zwei Stopps zum Mittagessen in Canobbio sowie zwei Apéros rundeten das Wochenprogramm ab, gefolgt Tony’s tollem Anlass mit super Rahmenprogramm: der Tre Ore di Ascona. Dazu aber mehr in einem separaten Blog. Ein paar Impressionen findet ihr in der nachfolgenden Bildergallerie.

Porto Patriziale - ein Bijou

Der Porto Patriziale soll an dieser Stelle auch noch erwähnt werden. Nicht nur die Infrastruktur ist toll, sondern auch das Arrangement, welches uns angeboten wurde und schon fast herausragend ist die Freundlichkeit der Mitarbeiter. Besser kann man kaum mehr empfangen werden - ein herzliches Dankeschön an den Präsidenten Igor Zucconi und den Hafenmeister Gustavo!

 
 

Action und harter Kampf um dem Titel

Saphire (GER) führte nach dem vierten Tag mit 11 Punkten vor der Serafina mit (SUI) mit 13 Punkte. Die letzte Regatta könnte das noch ändern.

Wir laufen um 07.30h aus, um die Regatta bei 8-10kn konstantem Tramontana zwischen Maccagno und Canobbio auszutragen. Alle Boote treffen sich vor den Brissago-Inseln und segeln gemeinsam bei Sonnenschein bis nach Maccagno, wo der Kurs zur letzten Regatta von Fabrizio bereits ausgelegt war.

Eimal mehr zeigte Serafina eine hervorragende Leistung und wechselte sich an der Spitze mit Saphire ab. Den letzten Lauf konnte schliesslich die Serafina für sich entscheiden und verdrängte Saphire auf den zweiten Rang, was aber in der Schlusswertung nicht ausreichen sollte. Siegein der Klassenmeisterschaft mit einem Punkt Vorsprung wurde die einzige Cruise Version: Saphire GER-29! - Herzliche Gratulation an Skipper und Team! Auf dem dritten Rang dieses Laufs klassierte sich erneut die Lykka.

 
 

Schlussrangliste nach fünf Wettfahrten (ein Streicher)

  1. Rang Saphire GER-29, 7 Punkte

  2. Rang Serafina SUI-27, 8 Punkte

  3. Rang Lykka GER-13, 11 Punkte

  4. Rang Sinopé GER-16, 15 Punkte

  5. Rang Ametyst SUI-8, 16 Punkte

  6. Rang Aura SUI-6, 20 Punkte

Ganz besonders zu erwähnen ist die tolle Freundschaft unter den Teams, keine Geheimnisse, keine Rivalitäten sondern Spass und Sport pur. Es wurde die ganze Woche fair gesegelt und mit jedem Lauf verringerten sich die Abstände, sodass es immer wieder Führungwechsel während den Läufen gab. Wie gut das Training den Teilnehmern getan hat, sollte sich an der 3 Ore di Ascona vom Pfingstsamstag zeigen, dazu aber mehr in einem separaten Blogbeitrag.

 
 
 
Michael Tobler