11. Saphire Klassentraining 2025 Estavayer

8.7.2025

Zwölf Boote sind zum Klassentraining in Estavayer angereist. Die grösste Saphire-Flotte bis zum heutigen Zeitpunkt! Das Westwindwetter versprach gute Verhältnisse für die Woche und somit eine optimale Ausgangslage für ein Training und die Klassenmeisterschaft. Sämtliche früheren und aktuellen Klassensieger waren anwesend - was im Vorfeld für viel Spannung sorgte.

 

Enges Feld an der Luvtonne

 
 

Cercle de la voile d’Estavayer und Trainer/Helfer

Der Präsident Antoine Charaudrau und Regattaleiter Toni Utiger bescherten uns ein grossartiges Willkommen inkl. Eröffnungsapéro. Die Pink-Family vom CVE hat sich sehr bemüht, uns eine tolle Woche anbieten zu können. Neben einer umfangreichen Infrastruktur mit den Places d’honneur stellten sie uns auch das Material sowie Martin Stolz auf dem Startboot zur Verfügung. Der Hafenmeister Maurice reihte alle 12 Boote nebeneinander auf und sorgte für speditives Ein- und Auswassern. Es mangelte an nichts und wir wurden in dieser Seglerfamilie mit offenen Armen empfangen - ein herzliches Dankeschön dafür!

Unser Team wurde ergänzt durch die beiden Trainer Marc Monnin und Danny Gut auf den Saphire-Booten sowie vielen weitern Helfer*Innen an Land und auf dem Starboot (Claudia, Patrice, Dieter, Arnaud und unser Fotograf Willy). Vielen Dank für diesen grossartigen Support!

 

Erster Trainingstag

Sonntag 10.00h erstes Briefing mit dem Wochenprogramm und den zahlreichen Vorträgen:

  • Rollenverteilung auf den Booten und Rollwende

  • Saphire Trimmfibel, Markierungen

  • Wettervortrag

  • Gennaker-Playbook

  • Wettfahrtregeln

  • Vorbereitung 100 Meilen Pfingstregatta

  • Einhandsegeln am Silverrudder

Claudia zeichnete für das Catering verantwortlich und organisierte jeden Tag Sandwiches für die Crews sowie alle gemeinsamen Nachtessen.

Das Einsegeln fand bei ca. 5kn Wind statt und bestand aus der 8er-Bahn, Entenfahrt sowie den ersten Timmfahrten für die Speedvergleiche. Dabei fiel auf, dass es noch viel Potential für Verbesserungen gab - wie immer am esten Trainingstag. Die Geschwindigkeitsunterschiede sowie die Höhe am Wind waren gross. Danach machten wir die ersten vier Startübungen bei nun 10-12kn Wind sowie ein erster Trainingslauf.

Am ersten Tag zeigten sich vielen gute Manöver bei Zaphire, Aella und Saphire GER-29, während sich Chavapa konstant im vorderen Feld aufhielt.

 
 
 
 

Rollwende im Hafen

Wer könnte eine Rollwende auf einem Sportboot besser erklären, als ein Segler, der fast ein Jahrzehnt in den Top Ten der Weltrangliste beim Match Race fungierte? Marc zeigte uns wie es gemacht wird!

 
 

Zweiter Trainingstag mit zwei Wertungsläufen

Auf dem Programm standen Slaloms, Hansenstarts und Trimmvergleiche mit Manövern sowie anschliessenden intensivierten Startübungen. Bei den Startübungen gab es jeweils 3 Starts hintereinander im 5 Minuten Takt und beim letzten Start ein kurzer Parcours für die Bojenmanöver.

Die Slaloms forderten gute Bootsbeherrschung sowie Kenntnisse der Vortrittsregeln. Zudem mussten saubere Manöver gefahren werden, d.h. die Tonnen richtig anfahren.

Bei den Startübungen konnten bereits deutliche Verbesserungen erzielt werden. Zwei Serien à 3 Starts erzeugten entsprechende Routine und Sicherheit mit anschliessenden Trainingsläufen.

Erster und zweiter Wertungslauf

Die Spannung war hoch vor dem ersten Lauf. Der Wind frischte auf 15-18kn auf und erreichten in den Böen Spitzen bis deutlich über 20kn. Die Wolkendecke und der aufkommende Regen erzeugten herausfordernde Bedingungen mit böigem und drehendem Wind.

Den ersten Lauf konnte die Chavapa für sich entscheiden, gefolgt von der Lykka und Sinopé! Damit wurden die anderen Favoriten in die Schranken gewiesen. Insbesondere die Suño kam trotz guten Starts nicht richtig auf Geschwindigkeit.

Als kleine Einlage übte die Zaphire ein MOB Manöver und fischte den nassen Segler innert kürzester Zeit wieder aus dem Wasser. Nichts geht über eine gute Grundschulung!

Beim zweiten Lauf starteten alle Boote mit einem Reff im Grosssegel aber der Wind flaute von rund 15kn auf 8kn ab. Dominiert wurde dieser Lauf von der Serafina gefolgt von Chavapa und der Saphire GER-29. Die Serafina zeigt mit ihrem 3-Mann-Team eine tolle Performance und schöne Manöver.

 
 

Dritter Trainingstag

Nach dem Trimm- und Wettervortrag von Danny ging es sofort auf’s Wasser. Eingeseglt wurde erneut mit Hasenstarts, Slaloms und anschliessenden Wenden / Halsen auf Signal bei etwa 5- 7kn Wind. So konnten eine Serie von Manövern in kurzen Abstände gefahren werden, um die Routine zu erhöhen.

Danach gab es kurze Bananen von etwa 400m für die Gennaker-Tonnenmanöver: 3 x Lee Set - Luv Drop und 3 x Gybe Set - Gybe Drop bei etwa 7-10kn Wind. Alle Manöver wurden gefilmt und im Debriefing am folgenden Morgen kommentiert, was dazu führte, dass alle Teams die Manöver deutlich schneller und präzieser fuhren. Ganz besonders möchte ich hier die tollen Manöver der Zaphire (Zürich-Versicherung) erwähnen. Das Team segelt jede Woche eine Regatta und übt sich fleissing in den Manövern. Kein anderes Team setzte den Gennaker so schnell und perfekt wie die “Zürcher”. Jetzt galt es für das Team, den Speed und die Höhe am Wind zu verbessern.

Dritter Wertungslauf

Es sah aus wie eine andere Flotte, dermassen waren die Fortschritte! Der dritte Lauf zeigte horvorragende Starts und harte Kämpfe. Das Feld wurde stark durchmischt bei Wind zwischen 10-13kn an der ersten Kreuz, alle Mannschaften auf der hohen Kante und Füsse draussen! Sueño zeigte einen aggressiven Start - sekundengenau - lag vorne, hat aber wegen einer Bojenberührung und anschliessendem 360er den Sieg an die Sinopé (zweimalige Klassensiegerin) abgetreten und wurde auch noch von der starken Saphire Cruise GER-29 überholt. So lag dann die Sinopé auf Rang 1, gefolgt von Saphire und auf Rang 3 die Sueño. Die Saphire GER-29 holte sich 2023 im Tessin den Klassenmeister während das Team der Sueño 2024 in Brunnen als Siegerteam hervorgingen und auch das Sinopé-Team stand schon zweimal ganz oben auf dem Podest! Die Serafina sicherte sich den vierten und die Lykka den fünften Rang in diesem Lauf.

 
 
 

Vierter Trainingstag: Regen, Flaute und Mittwochsregatta

Der Regen hielt recht lange an und für den Nachmittag war ein starkes Gewitter mit möglichen Sturmböen angekündigt. Wir nutzen den Tag für viele Videoanlysen über Trimm und Manöver sowie einiges an Theorie auch zur Vorbereitung von Langstreckenregatten. Darüber hinaus machte der Regattaleiter vom CVE, Toni Utiger, das Briefing für die 100 Meilen Pfingstregatta vom Freitagabend.

Von den Saphire Booten erreichte die Sueño als erstes das Ziel, musste sich aber von den Lokalmatadoren geschlagen geben.

 
 

Fünfter und letzter Trainingstag

Wir genossen herrliche Bedingungen mit Westwind zwischen 8 und 18kn. Heute stand nochmals eine Serie von 2 x 3 Starts mit je einem Trainingslauf auf dem Programm. Das Feld lag jetzt dicht beeinander und es gab viele Startsieger und Führungswechsel. Fast alle Teams machten sehr schöne und gelungene Manöver, Gewichtstrimm und Geschwindigkeit hatten sich ebenfalls sehr gut entwickelt, so dass es keinen Raum für Fehler mehr gab, ohne dass sich diese sofort auf die Position ausgewirkt hätten.

Vierter, fünfter und sechster Wertungslauf

Die Klassenmeisterschaft stand nach drei Läufen voll offen. Rund die Hälfte der Boote konten sich den Gesamtsieg noch sichern. Bei Westwind von 8 - 18kn, böig und drehend war die Hürde zum Sieg hoch und nicht nur gute Starts, Boatspeed und Taktik würden über den Meistertitel entscheiden, es lagen auch keine Patzer bei den Manövern drin. Den vierten Lauf sicherte sich Sueño vor Chavapa und Saphire GER-29 dicht gefolgt von der führeren Titelverteidigerin Lykka und Aura.

Im fünften Lauf lagen schon wieder die drei gleichen Boote vorne, angeführt von Sueño, Saphire GER-29 und Chavapa gefolgt von Serafina und Sinopé. So wurde die Rangliste nach fünf Läufen angeführt von Chavapa mit einem Punkt Vorsprung vor Saphire und klar vor Sueño - jedoch noch ohne Streichresultat.

Das letzte Rennen konnte erneut Sueño für sich entscheiden - der dritte Sieg in Folge nach einem schlechten Debut - gefolgt von Sinopé und Saphire. Chavapa fiel in diesem Lauf auf Rang fünf zurück, was auch aufzeigt, wie nah das übrigen Feld dem Dreierteam auf den Fersen lag. Lykka schon wieder auf dem vierten Platz vor Chavapa und Aura.

 
 
 

Schlussrangliste nach sechsWettfahrten (ein Streicher)

Es gab keinen eindeutigen Sieger sondern drei Siegerboote allesamt mit 13 Punkten nach einem Streicher! So ein knappes Resultat gab es noch nie bei einer Saphire-Klassenmeisterschaft.

  1. Rang Sueño, SUI-4, 13 Punkte

  2. Rang Saphire, GER-29, 13 Punkte

  3. Rang Chavapa, SUI-25, 13 Punkte

  4. Rang Sinopé, GER-16, 19 Punkte

  5. Rang Lykka, GER-13, 20 Punkte

  6. Rang Serafina, SUI-27, 25 Punkte

  7. Rang Aella, GER-17, 31 Punkte

  8. Rang Aura, SUI-6, 34 Punkte

  9. Rang Zaphire, SUI-35, 35 Punkte

  10. Rang Viento, SUI-41, 44 Punkte

  11. Rang Serenity, SUI-15, 52 Punkte

  12. Rang Ametyst, SUI-8, DNS

Ganz besonders zu erwähnen ist die tolle Freundschaft unter den Teams, keine Geheimnisse, keine Rivalitäten sondern Spass und Sport pur. Es wurde die ganze Woche fair gesegelt und mit jedem Lauf verringerten sich die Abstände, sodass es immer wieder Führungwechsel während den Läufen gab. Am Donnerstag fand der Apéro mit Preisverteilung statt gefolgt von einem wunderbaren Nachtessen im Les Lacustres. Bis zum nächsten Jahr in Ascona vom 1.-5.06.2026!

 
 
 
 

Teamvorstellung

Eines der zwölf Teams ist krankheitshalber leider ausgefallen und konnte nicht mitsegeln. Die anderen Teams können ganz kurz charakterisiert werden:

  • Zaphire = Spass

  • Sueño = ehrgeizig

  • Sinopé = im Schweigen liegt die Kraft

  • Aella = unbekümmert

  • Chavapa = beharrlich

  • Lykka = begeistert

  • Saphire = abgestimmt

  • Aura = technisch versiert

  • Viento = kunterbunt

  • Serafina = konzentriert

  • Serenity = fröhlich

 
 

Impressionen

 
 

Gewitterstimmung mit Auswirkungen…

 
 

Gleich nach dem Start zur KM