Saphire Klassentraining in Sisikon vom 09.-13. Mai 2021 mit anschliessender Klassenmeisterschaft

23.05.2021 15:45h

Endlich richtig segeln!

Insgesamt reisten knapp 30 SeglerInnen nach Sisikon zu Pavel und Tatjana zum idyllisch gelegenen Bootshafen Sisikon, wo wir mit offenen Armen empfangen wurden. Innert kürzester Zeit waren alle Boote eingewassert und aufgeriggt. Entsprechend gut war die Stimmung unter den Seglern und Helfern. Die Organisation stellte zwei offene Zelte in den Hafen, damit auch Theorie und Catering angeboten werden konnten. Ein Dach über dem Kopf ist Gold wert und wurde von den Teilnehmern sehr geschätzt.

 
 

Der Föhn bringt Freiheit!

Am Sonntagmorgen lief die Flotte von sechs Booten gemeinsam zum ersten Trainingstag aus, wobei wir Richtung Brunnen gegen die aufkommende Thermik aufkreuzten und uns einsegeln konnten. Föhn war angekündigt und lies nicht lange auf sich warten. Innerhalb von kürzester Zeit stiegen die Temperaturen um über 10 Grad und schäumendes Wasser kam uns wie eine Stromschnelle aus Flüelen entgegen. Für viele ein Erlebnis, hatten sie kaum jemals zuvor den Wind wie eine Wand erfahren, auf der einen Seite Flaute, auf der anderen Seite 6Bf. wie aus dem Nichts gezaubert. Und die Wind-Wand schiebt sich unaufhaltbar Richtung Norden. Der Föhn ist unberechenbar und kommt in Fallböen und Windhosen oft mit über 120km/h daher gebraust und fegt einfach alles weg, was ihm im Wege steht. Für uns Grund genug, vorerst mal den sicheren Hafen einzulaufen und abzuwarten.

 
 

Nachdem sich der Föhn bei etwa 35kn stabilisiert hatte, lief die Viento mit Sturmfock aus und segelte Richtung Flüelen. Der Föhn stieg bis rund 40kn und erreichte in Böen über 45kn. Dabei lies sich die Viento mit zwei Reffs im Gross und der Sturmfock noch gut auf Kurs halten und abgesehen von ein paar Spritzern und Tauchern blieb die Mannschaft trocken.

Nach dem Föhn der Westwind

Klar, dass es nach dem Föhn regnet und windet aber das sollte die sechs Teams nicht davon abhalten, ein Starkwind-Training zu machen. Natürlich kam es da zu einigen Sonnenschüssen und sonstigen Kapriolen, aber der Lerneffekt war sicherlich gross, insbesondere am Montag. Fallböen über dem Seelisberg und Niederbauen forderten uns alle - inkl. Trainer, aber so macht es Spass!

 
 

Das Wetter bleibt die grösste Herausforderung

Bekanntlich findet das Wetter draussen statt und deshalb liessen die Segler sich auch nicht beirren. Trotz wechselhaften Bedingungen verbrachen wir viele Stunden bei anspruchsvollen Windbedingungen auf dem Wasser am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Mit jedem Tag wurden es mehr Stunden und das volle Trainingsprogramm konnte durchgezogen werden. Einige Segler verbrachten die ganzen neun Tage auf den Booten. War das vielleicht am Ende er Regattaserie der Ausschlag gebende Punkt für den Meistertitel?

 
 

Enorme Lernkurve

Es ist immer wieder erstaunlich, wie gross die Lernfortschritte innerhalb von fünf Tagen sind, wenn die Bedingungen uns fordern. So startete das Team der Zürich-Versicherung mit einer gemischten Crew von Hobby-Seglern ohne jegliche Gennaker-Erfahrung. Bereits nach einer Woche, fuhren sie nach einer steilen Sonnen-Schuss-Lernkurve alleine bei anspruchsvollen Bedingungen den Urnersee hinunter. Aber auch Teams wie die Améthyste, welche schon ihr sechstes Training absolvierte, perfektionierten sich in den Manövern, Taktik und Speed und waren zusammen mit dem Klassensieger, der Sinopé, die zwei Benchmarkschiffe im Feld, die es zu schlagen galt! Im Fokus standen Bojenmanöver an der Luv- und Leetonne, Startpraxis und Regattataktik mit Trimmeinstellungen und Speedvergleichen.

 
 

Der Klassenmeister wurde erkoren

Freitag und Samstag organisierten wir dann gleich im Anschluss an das Training die Klassenregatta zur Ermittlung des Klassenmeisters. Nach insgesamt sieben Läufen stand ein souveräner Sieger fest - wie im Jahr 2019 sicherte sich das Team um Veit und Götz Gülberg zusammen mit Danny Gut und Steuermann Chris Ries den verdienten Titel auf Sinopé (9 Punkte) vor dem Team Viento (14 Punkte) mit Lasse Kleinjohann und Amétyste (18 Punkte) mit Romy Schwerzmann. Danach folgten Serafina (23 Punkte), Aura (24 Punkte) und Zaphire (29 Punkte). Hipp Hipp Hurrah dem Klassenmeister!

 
 

Das Coaching-Team

Ein grosses Dankeschön geht allem voran an Tatjana und Pavel Sutyagin vom Bootshafen Sisikon, welche es uns überhaupt ermöglicht haben, diesen tollen Anlass durchzuführen. Und natürlich sollen hier auch die Trainer nicht vergessen gehen: Patrick Waltert von Sail&More als Cheftrainer, der auch technisch versiert viele Boote auf Vordermann brachte. Luc Monnin als Mann für alles auf dem Wasser und zu Land, ohne dem dank seines enormes Wissens und Erfahrung kaum ein solcher Anlass möglich wäre. Und last but not least natürlich Julian Schrumpf, unser Fotograf und Viento Crewmitglied, der immer zum rechten Zeitpunkt an der richtigen Stelle abdrückte!

 
 

Nächstes Jahr zur Bol d’Or nach Genf

Die Klassenvereinigung hat den Wunsch geäussert, das nächste Training am Genfersee 2022 zwischen den legendären Regatten Genf-Rolle-Genf von Yacht Club Genf und der Bol d’Or Mirabaud der Société Nautique de Genève zu legen. Diesen Wunsch werden wir gerne erfüllen!

 
 
Michael Tobler